Frühe Mehrsprachigkeit - genial oder schädlich?


Die Beherrschung von Fremdsprachen ist in der modernen (Berufs)Welt ein absolutes „Muss“ und
nicht zu vergessen schon immer eine persönliche Bereicherung.

Wie wir alle wissen, kann Fremdsprachenlernen mühsam und zeitintensiv sein, wobei es unstrittig
ist, dass Kinder und Jugendliche Fremdsprachen leichter lernen.

Immer mehr Eltern setzen daher auf frühe Mehrsprachigkeit Ihrer Kinder in mehrsprachigen Kitas
und weiterführend in der Grundschule, Schule und Universitäten.

Während früher Professoren und Lehrer die frühe Mehrsprachigkeit als schädlich für die Muttersprache, die kognitive und sogar für die moralische Entwicklung hielten, so hat sich heute die Expertenmeinung geändert. Zwar gilt immer noch das Prinzip „3 Experten - 5 Meinungen“, aber die Mehrzahl der Einschätzungen ist heute positiv.

Schauen wir uns die Realitäten an: Jede 6. Familie in Deutschland hat fremdsprachliche Elterteile.
Jeder von uns kennt diese Paare, bei denen ein Elternteil Deutsch als Muttersprache spricht und
der andere Englisch, Niederländisch, Spanisch oder Arabisch. Die Kinder sehen hier kein Problem
und wissen genau, in welcher Sprache sie mit dem jeweiligen Elternteil im Alltag sprechen.

Trifft man erwachsende Menschen, die zweisprachig aufgewachsen sind, wird die unbeschwert erlangte Zweisprachigkeit als Gewinn geschildert, wenn überhaupt darüber nachgedacht wird.

Aktuelle Untersuchungen unterstreichen unser Alltagsempfinden: Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, beherrschen nicht nur zwei Sprachsysteme, sondern lernen auch zwei Kulturen kennen. Sie sind daher flexibler und kreativer.

Dabei kommt es eben nicht darauf an, die zweite Sprache in der Kita wie auf einem alterwürdigen Gymnasium zu lernen, sondern als kindgerechtes Kennenlernen in der täglichen Umgebung.